#10 FloraPortfolio

Magischer
Matisse, die Natur
der Muster
Denkt man an Matisse, fällt einem die atemberaubende Fülle der Muster und der Farbreichtum seiner Bilder ein. Seine Liebe zu Blumen und Pflanzen enthüllt den Wunsch nach einer surrealistischen, positiven Symbiose. Eine perfekte Traumwelt, in der man sich völlig verlieren kann. „Es gibt überall Blumen, für die, die sie sehen wollen_______.“




Über Henri Matisse
Henri Matisse (1869 - 1954) ist ein französischer Maler, Kolorist und Bildhauer. Er gilt als der Begründer des Fauvismus, einem Stil mit äu




„ES GIBT ÜBERALL BLUMEN FÜR DIE, DIE SIE SEHEN WOLLEN_______.“




„ICH HABE IMMER VERSUCHT, MEINEN ARBEITEN DIESE UNBESCHWERTE HEITERKEIT DES FRÜHLINGS ZU VERLEIHEN_______.”




Blumenensemble
Auferstehung Calendula, Löwen Mund, Anethum, Gerbera und viele weitere Blumen in seinen blumigen Meisterwerken. Blumen waren sein Thema und seine Ermutigung zu mahlen.

Text
Rosanne Loffeld
Der „Meister der Farbe“, Henri Matisse (1869 - 1954), wurde zu Lebzeiten heftig kritisiert. Seine Arbeit, die heute so viele Menschen inspiriert, erhielt von seinen Zeitgenossen oft vernichtende Kritiken. „Es ist wie bei einem Barbar, dem man zufällig Farben in die Hand gegeben hat, ein Kind, das man nach Herzenslust auf der Palette eines Malers herumklecksen lie
Welch ein Gegensatz zu unserem heutigen Zeitgeist, in dem die Bewegung, die Matisse begründete, vielleicht die grö
Florale Symbiose
Wir haben das Bedürfnis, uns in dieser surrealen, positiven Symbiose von Matisse zu verlieren. Sein besonderes Auge für Blumen, die Textur der Materialien, die Muster und Farben machen sein Werk unvergesslich inspirierend. Immer stehen dabei frische Blumen auf dem Tisch, in besonders fantasievoll dekorierten Vasen. Eine Traumwelt, die man wie eine Art Instagram-Filter über die Realität legen möchte.
Matisse begann seine Karriere während einer Blinddarmentzündung, mit dem Farbkasten seiner Mutter. Danach wechselte Matisse von seinem Jurastudium – zum Entsetzen seiner Eltern – zu einer Ausbildung an der Akademie der Schönen Künste in Paris. Sein Malerkollege Cézanne spielte eine wichtige Rolle bei Matisses Präferenz für das Dekorative. „Ein gro
Sich entfaltende Blüte
In dem Bild „Der Manila Schal“ (1911), in dem die Blüten auf dem Schal die Brüste und den Schambereich der Frau betonen, sorgt die dekorative Anordnung des Musters explizit für einen sexuellen Unterton. Auf anderen Darstellungen von Tüchern vermitteln die Blumenmuster ein eher allgemeines Gefühl von der blühenden Vitalität der dargestellten Frau. Auf Fotos, die während der Entstehung des Bildes „Die Rumänische Bluse“ gemacht wurden, kann man sehr gut sehen, wie Matisse Metaphern in Farbe umwandelte. Zu einem bestimmten Zeitpunkt malt er links von der Frau, die eine Bluse ohne besonderen Schmuck trägt, dekorative Blumen auf die Wand, die sich hinter ihr befindet. Während sich das Bild weiter entwickelt, werden diese Blumen von der Wand wieder zurück auf die Bluse gebracht. Schlie
Leichtfüß iger Frühling
„Es gibt nichts Schwereres für einen Künstler, als eine Rose zu malen, denn bevor er das tun kann, muss er zuerst alle Rosen vergessen, die jemals gemalt wurden.“ Matisse will sowohl die Blume als auch eine intensive Blumendekoration in eine abstrakte Meditation verwandeln; eine höhere Dimension von Raum und Zeit. Auf seinen Zeichnungen kann man sehen, dass er mit einer einzigen durchgehenden Linie ein Porträt aufs Papier bringen konnte. Als hätten Feder oder Stift dabei die Hand geführt. In Wirklichkeit arbeitete er jedoch so lange weiter, bis er die „Kunst des Gleichgewichts, der Reinheit und der Ruhe“ erreicht hatte, von der er träumte. „Ich habe immer versucht, meine Anstrengungen zu verbergen und meiner Arbeit diese unbeschwerte Heiterkeit des Frühlings zu verleihen. Meine Linienzeichnungen sind eine absolut reine und direkte Übersetzung meiner Gefühle_______.”
Text
Rosanne Loffeld